Text: Wolfgang Wache
Manchmal nur manchmal geschieht es, dass man etwas Besonderem begegnet ohne es gleich wahrzunehmen. Erst wenn man
genauer hinschaut, sich näher damit auseinander setzt, kann man das Einmalige erkennen. So ist es auch, wenn man ein Buch von Yana Arlt in die Hand nimmt und darin blättert. Es sind ja nur
Gedichte, stellt man fest. Ja, es sind nur Gedichte, die die junge Autorin, wohnhaft in dem Niederlausitzer Städtchen Brieske/ Marga, schreibt. Erst wenn man sich die Zeit nimmt und diese Verse
intensiv liest, in sie gedanklich hineintaucht, stellt man fest, es sind feine, zart gesponnene Netze mit Gedanken, Gefühlen, die tief aus dem inneren Empfinden der Dichterin zu uns sprechen. Es
sind die Alltäglichkeiten zwischen Geburt und Sterben, Abschiednehmen und der Suche nach dem Ankommen. Das Leben entdecken. Sie nennt in ihren Texten Wahrheiten, die auch manchmal schmerzen. Sie
offenbart sich und enthüllt sich, um uns, die Leser, zu demaskieren. In Yana Arlts Versen sind immer wieder aufschlussreiche Botschaften von den Abfahrtsorten, an denen man ankommt, um wieder
Erstmaliges zu entdecken, zu finden. „Das Unterwegssein nicht lassen können/ immer neu sehen/ die Gesichter der alten Männer im Café/ immer neu hören/ die chiffrierte Sprache der Damen/ immer neu
riechen/ der stets erste Kaffee/ immer neu schmecken/ das schlichte Gebäck auf/ angeschlagenen Tellern/ immer neu spüren/ die gepolsterten Holzstühle/ Zeit nehmen/ in Eile sein/ miteinander
schwätzen/ allein sitzen/ still- ganz still genießen/ Schicksale atmen/ pausieren vom Leben/ mittendrin sein im Leben/ sich aufwärmen und stärken. Abfahrt/ am: / um:/ bei:/ und nicht bleiben
können.“ Die Dichterin kann es nicht lassen, stets unterwegs zu sein. Neben dem täglichen Schreiben ihrer Verse ist sie als Schreibpädagogin, als Lektorin, als Projektentwicklerin tätig. Sie
braucht die Unruhe, um die Sehnsucht nach Stille in sich zu spüren. Sie ist erwachsen und doch ein Kind. Das ist gut so. Wenn sie als Puppenspielerin den Handpuppen Leben einhaucht, dann gibt das
Kindliche in ihr die Regieanweisung. Dann ist die Künstlerin Yana Arlt verwandelt. Sie lebt dann in der Welt der Figuren. Ich habe das große Glück, dies selbst als Gegenspieler bei öffentlichen
Auftritten zu erleben. Immer wieder erwische ich mich dabei, dass ich glaube, die Puppen, mit denen ich rede, leben. Yana Arlt ist mit großer Leidenschaft daran interessiert, künstlerische
Prozesse voranzutreiben. Sie ist dabei gar nicht engherzig. Sie will, dass viele Mitmenschen Zugang zu den schöngeistigen Künsten finden. Sie ist eine Vermittlerin. Es ärgert sie schon sehr, wenn
sie merkt, dass ihrer künstlerischen Botschaft der Zugang in das tägliche Leben ihrer Mitmenschen versperrt wird. Weil leider nur wenige erkennen, dass unser Leben nicht nur aus materiellen
Werten besteht. Das macht sie manchmal auch wütend. Manchmal kann man diese Erregungen in ihren Texten wieder finden. So ist es nicht verwunderlich, dass sie sich als Künstlerin dafür einsetzt,
dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen Raum für ihre Kreativität und für die Bildung ihrer Gestaltungskompetenz finden. Yana Arlt wird weiterhin experimentelle Kurse, Workshops,
Werkstätten und Projekte anbieten. Ich wünsche mir, dass sie die Leidenschaft für das tägliche Niederschreiben ihrer inneren Gedankenwelten nie aufgibt. Ihre Bücher sind eine Einladung an uns,
ihr dorthin zu folgen, wo sie ankommt, um nicht bleiben zu können.
Seit 1999 unterstützt sie die literarische Förderung von jungen Schreibern in der Niederlausitzer Kunstschule
„Birkchen“ und später im Nachwuchs-Literatur-Zentrum „Ich schreibe!“. Dafür entwickelte sie gemeinsam mit Wolfgang Wache die Figuren Leseratte Raz, Eule Sophia und Bücherwurm Vermiculus und
schreibt pädagogische Stücke für die Handpuppen.
2003 gestaltete sie ihre erste eigene Lesung „Sonst nichts“ in Verbindung mit anderen Künsten.
Von 2003 bis 2008 war sie Mitinitiatorin, Mitorganisatorin und Jurymitglied des europaweiten Kinder- und
Jugendliteraturwettbewerbs „Ich schreibe!”. Mit ausgesuchten Texten entstanden die Anthologien „Ich schreibe!“ und weitere Publikationen, die Jana Arlt mit dem NLZ „Ich schreibe!“ erarbeitete und
für den verlag*wache wolfgang lektorierte.
Im Jahr 2010 ergab sich aus der intensiven Zusammenarbeit mit jugendlichen und erwachsenen Autoren die Gründung des
Autorenkreises Kornblume, der sich für die literarische Förderung der Mitglieder einsetzt. Gemeinsame Lesungen und die erste Ausgabe des Kunstblattes „Blauer Bogen“ und die Reihe "Almanach" im
Zweijahresrhythmus folgten.
Sich auf den Weg machen – Labyrinth*Lyrik*LandArt
das Jetzt mit Raureif überzogen
Lesung im Schloss Hoyerswerda
ein Haus - zwei Leben
Lyrik-Tanz-Performance
mit Lydia Arlt Kirste
Die Kirche - Ein Garten - Ein Sternenzelt
Performence mit Lausitzer KünstlerInnen in der Jugendstilkirche der Gartenstadt Marga
Lyrik & Orgel
Lyrik & Percussion & Figurenspiel
"Yana Arlt / Gesammelte Jahreszeitentexte / März bis
Mai" im Frei!Geist Autorenverlag
"Yana Arlt / Gesammelte Jahreszeitentexte / September bis November" im Frei!Geist Autorenverlag
Yana Arlt und Lydia Arlt/ Ly und Foto/ „ein Haus – zwei Leben“
Yana Arlt / Ly und LandArt / „Mit bloßen Händen – Bilder aus Blatt und Blüte, Stein und Stock“
Yana Arlt / Ly und LandArt / „Sich auf den Weg machen - Labyrinth, LandArt, Lyrik“
Yana Arkt / Ly / Fotografie / "Die Kirche ~ Ein Garten ~ Ein Sternenzelt"
Yana Arlt/ Ly / „Sonst nichts“
Wolfgang Wache und Yana Arlt / Ly / Foto / ".Menschen.punkte."
Wolfgang Wache und Yana Arlt/ Ly / „Ostern war’s“
Wolfgang Wache und Yana Arlt/ Ly und Foto / „Gartenstadt Marga in Text und Bild“
* 2016 Literaturzeitschrift „Bawülon“ Süddeutsche MATRIX für Literatur und Kunst/ Yana Arlt / Ly / 3 Gedichte / POP-Verlag Ludwigsburg / ISSN 2192-3809
Klaus Böhnisch / Ly / Yana Arlt / LandArt / „Wer die Küste sieht“
Anthologie / Fotos Heinz Herzog + Lyrik + Prosa / „Das schwarze Gold ist verbrannt“
Anthologie / Fotos Heinz Herzog, Klaus Jürgen Graßhoff + Lyrik + Prosa + LandArt / "Das schwarze Gold ist verbrannt II"
Autorenkreis Kornblume / Ly + Prosa / „Almanach
2017“
Autorenkreis Kornblume / Ly + Prosa / "Almanach 2019"
Autorenkreis Kornblume / Ly + Prosa / "Almanach 2021"
* 2015 - 2024 Yana Arlt / LandArt /
Kalender
NEU: Yana Arlt / LandArt in der Lausitz / Kalender 2024
GEPLANT
"Yana Arlt / Gesammelte Jahreszeitentexte / Juni bis August" im Frei!Geist Autorenverlag
"Yana Arlt / Gesammelte Jahreszeitentexte / Dezember bis Februar" im Frei!Geist Autorenverlag
Über das SCHREIBEN rede ich nicht, wie über einen guten Wein, eine erlesene Pastete oder ein raffiniertes Dessert. Schreiben ist für mich Wasser, Brot und ein frischer, saftiger Apfel.
An der LANDART schätze ich die Freiheit im Wald, auf Feldern und Wiesen, an Fluss- und Seeufern; die Unabhängigkeit von Leinwand, Pinsel, Beitel, Papier; das unmittelbare Erleben der Jahreszeiten und das Bewusstsein der Vergänglichkeit.
Mein erstes LABYRINTH war eins aus weißen Steinchen auf einem großen Stein am Senftenberger See. Ich legte es für meine Performance in der Martin-Luther-Kirche Brieske, die 2014 ihr hundertjähriges Jubiläum feierte.
Ich werde mich mein ganzes Leben mit dem Labyrinth beschäftigen, ohne seinen Zauber je ganz ergründen zu können.
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